Modul 6 - Fahrzeuge & Konvoi

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Vorschlag:

Fahrzeuge

MRAP

HMMWV

Interkom

Fahrzeugfunk und INTERCOM

So gut wie alle unserer Fahrzeuge verfügen über ein INTERCOM System. Dabei handelt es sich um ein fahrzeuginternes Kommunikationssystem, das genutzt wird, um eine gute Verständigung innerhalb des Fahrzeuges zu gewährleisten. Für die Kommunikation nach Außen kann im Fahrzeug ein Fahrzeugfunkgerät genutzt werden. Diese Option ist jedoch nur für Fahrer und Kommandant nutzbar. In unseren INTERCOM Systemen ist dies integriert, sodass Fahrzeugfunkgeräte über das Bedienfeld des INTERCOM Systems ausgewählt werden können. Das Bedienfeld des INTERCOMs wird FFCS (Full Function Crew Station) genannt..


Fahrzeugfunkgerät (z.B. AN/PRC-117F) befindet sich im Steckplatz/Rack (z.B. AN/VRC-103) auf einer Position im Fahrzeug (z.B. im Upper Dashboard).

Intercom und Funk Interface von Fahrzeugen

Fahrzeuge mit INTERCOM Systemen verfügen in Arma über ein nützliches grafisches Interface, das den Soldaten darüber informiert, welche INTERCOM Kanäle und Funkgeräte er gerade abhört.

Intercom.png

Das Interface ist in zwei Hälften unterteilt.

Links - INTERCOM Kanäle
  • Im Bild zu sehen sind zwei INTERCOM Kanäle (Crew & Pax)
  • Crew steht für den Kanal, den sich Fahrer, Schütze und Kommandant teilen
  • Pax ist der Kanal für den Passagierraum.
  • Der Kommandant kann als einziger beide Kanäle aufschalten. Der Rest der Besatzung bzw. der Passagiere hat jeweils nur Crew bzw. Pax zur Verfügung.
  • Ein aktiver INTERCOM Kanal wird in weißer Farbe geschrieben und hat eine (R/T) Kennzeichnung, was für “Recieve & Transmit” steht.
Rechts - Ausgewählte Fahrzeugfunkgeräte/Racks.
  • Ausgewählte Racks werden auch hier wieder weiß geschrieben und mit einem (R/T) versehen.
  • Im Beispiel ist weder das Funkgerät im “Upper Dashboard Rack”, noch das Funkgerät im “Lower Dashboard Rack” ausgewählt.

FFCS - Full Function Crew Station

Das FFCS ist ein simples Bedienfeld, um INTERCOM Kanäle, Übertragunsform sowie Fahrzeugfunkgeräte/Racks auszuwählen.

Ffcs.jpg

Es verfügt über vier Schalter:

WORK – Auswahl des Fahrzeugfunkgerätes
Auswahl des Racks, dessen eingestecktes Funkgerät ihr im modus R/T nutzen wollt (Receive & Transmit). Insgesamt können mit dem FCCS 6 verschiedene Racks angesteuert werden, realistisch haben wir aber maximal 2 (A & B) in den meisten Fahrzeugen.
MONITOR – Auswahl eines Fahrzeugfunkgerätes zum Abhören
hier kann man ein weiteres Funkgerät im Fahrzeug anwählen, sollte es über mehrere gefüllte Racks verfügen und dieses Gerät abhören, ohne selbst darauf funken zu können. Es gibt kaum Szenraien, in denen wir dies aktuell benötigen, daher reicht die Standardeinstellung “WK”. Dies steht für “Work” und heißt nicht anderes, als dass außer dem unter “WORK” ausgewählten Gerätes kein weiteres abgehört werden soll.
VOLUME – Lautstärke des INTERCOMS (nicht Fzg. Funk)
INTERCOM – Übertragungsform des INTERCOMS
Durch die verwendung von Push to Talk im Teamspeak verliert dieser Schalter an Bedeutung und sollte auf LIVE stehen gelassen werden
Live
Dauersenden (keine Wirkung durch PTT im TS)
Vox
Stimmaktivierung (keine Wirkung durch PTT im TS)
PTT
Push to talk über extra Intercom-PTT Taste (Steuerung - ACRE2 - Intercom Transmit/Standard Bordfunksprechtaste)
O/R
Override/Prioritätssenden (sollte höchstens vom Kommandanten genutzt werden)

Das Beispiel zeigt die Einstellung eines Kommandanten/Fahrer in einem MRAP. Zu sehen ist, dass das Fahrzeug Funkgerät im Rack A ausgewählt wurde, welches im “Upper Dashboard” sitzt, weshalb im INTERCOM/Funk Interface des Fahrzeuges nun auch “UDB” in weiß geschrieben sowie mit einem (R/T) versehen wird.

Ansonsten sind alle Einstellungen auf Standard belassen.

Konfigurieren des Fahrzeugfunkgerätes AN/PRC-117F

Sobald ein Funkgerät/Rack ausgewählt wurde, muss es konfiguriert oder seine Konfiguration geprüft werden. Dies lässt sich nun genauso handhaben als hätte man das Funkgerät als Ausrüstungsgegenstand im Inventar.

In unseren Fahrzeugen nutzen wir in der Regel ein AN/PRC-117F Funkgerät. Dabei handelt es sich um das gleiche Gerät, das auch unsere RTOs mitführen.

AN/PRC-117F mit Erläuterungen

Wichtig sind für Fahrer und Kommandant 2 Tasten.

  • PRE: Hier kann mit +/- ausgewählt werden auf welchem vordefinierten Kanal gesendet und empfangen werden soll. Kanäle werden im Display als “NET” angezeigt.
  • VOL: Hier kann mit +/- die Lautstärke des Gerätes eingestellt werden.

WICHTIG: Was der Fahrer einstellt gilt auch für den Kommandanten und umgekehrt. Es können des Weiteren nicht beide gleichzeitig das Gerät einstellen.

In einigen Fahrzeugen ist als 2. Funkgerät ein AN/PRC-148 (das gleiche das auch Squadleader haben) "verbaut". Dieses lässt sich ausbauen (via ACE) und kann bspw. in Checkpointsituationen zur Kommunikation außerhalb des Fahrzeugs genutzt werden. Nach dem Einsatz sollte das Funkgerät zurückgesteckt werden, sodass es beim nächsten mal wieder zur Verfügung steht.

Funk

Waffen und Beladung

Konvoi

Der Konvoi ist eine der wichtigsten Fortbewegungsformen für den Soldaten. In Fahrzeugen kann schnell und relativ sicher verlegt werden. Gleichzeitig kann so die Feuerkraft eines Rifleplatoons drastisch gesteigert werden. Daher ist es wichtig mehrere Fahrzeuge in geordneter Art und Weise bewegen zu können.

Rollen

  • Fahrer
  • Schütze
  • Fahrzeugkommandant
  • Konvoikommandant

Der Fahrer

Der Fahrer hat primär die Aufgabe, auf die Straße zu achten und das Fahrzeug zu führen. Ihm sollte die Route grundsätzlich bekannt sein, was sein Fahrzeugkommandant sicherstellen muss. Selbstständig sollte darauf geachtet werden, dass vorgegebene Geschwindigkeiten und Abstände eingehalten werden. Zudem ist auf ungewöhnliche Objekte am Straßenrand zu achten.

Der Schütze

Der Schütze hat die Aufgabe seinen vorgegebenen Sicherungsbereich zu halten und stellt die Augen des Fahrzeugkommandanten dar. Er meldet alles, was er sieht dem Fzg.K und erwieder bei Kontakt das Feuer. Er ist geschult im Umgang mit seiner Waffe und ist stets in der Lage den Munitionsstand weiterzugeben.

Der Fahrzeugkommandant

Der Fahrzeugkommandant ist verantwortlich für das Fahrzeug, die Besatzung und für die Einhaltung der Rundumsicherung sowie der ROEs. Zudem navigiert er bei Bedarf das Fahrzeug, kennt die Route und die Alternativrouten. Des Weiteren bedient er das Funkgerät des Fahrzeugs und verständigt sich mit den anderen Fahrzeugkommandanten und dem Konvoikommandanten.

Ablauf

Konvoi-Briefing - Befehlsausgabe

  1. Stv. Konvoikommandant geht die Aufstellung der Fzg und deren Besatzung durch.
  2. Es folgen die Mission des Konvois und die akutelle Lage, die vom Konvoikommandanten dargelegt werden.
    • Letzte Feindaktivitäten
    • Lage der Verbündeten
  3. Es wird die Ausführung erläutert:
    • Route
    • Rules Of Engagement
    • Vorgehen bei Kontakt
    • Geschwindigkeiten
    • Aufholgeschwindigkeiten
    • Abstände
  4. Abfahrtzeit wird angesetzt

Aufsitzen

  • Besatzungen sammeln sich an den Fahrzeugen.
  • Konvoikommandant befiehlt "Aufsitzen und Bereitschaftsmeldung!"
  • Fahrer/Kommandant von Victor 1 bleibt stehen und sitzt auf, sobald er überzeugt ist, dass alle Besatzungen im Fahrzeug sitzen.

Abfahrt

  • Victor 1 meldet bereit, sobald Fzg.K überzeugt ist, dass alle Besatzungsmitglieder an ihren Plätzen sitzen.
  • Es erfolgt nacheinander die Bereitschaftsmeldung aller Fahrzeuge, wobei erst gemeldet wird, wenn das vorhergegangene Fahrzeug gemeldet hat.
  • Sind alle Fahrzeuge bereit, gibt der Konvoikommandant den Befehl: "Konvoi marsch!", woraufhin der Kommandant des ersten Fahrzeugs seinem Fahrer befiehlt die Fahrt zu beginnen.
  • Sobald Victor 1 fährt, meldet der Fzg.K: "Victor 1 rollt!"
  • Sobald das letzte Fahrzeug rollt, meldet dieses über Funk: "Victor 5(6,7,...) rollt, Konvoi rollt!" (Mittlere Fzg. melden NICHT)

En Route

  • Die Formation des Konvois wird eingehalten
  • Abstände und Geschwindigkeiten werden eingehalten
  • Wir versuchen ein Wenden zu vermeiden. Bei einem Abweichen von der Route oder einer blockierten Straße, ist dies zu melden und eine Alternativroute zu suchen.

Halt

Geplanter Halt (taktischer Halt oder Zielort erreicht)
  • Victor 1 meldet: "Victor 1 steht!"
  • Letztes Fahrzeug meldet: "Victor 5 steht! Konvoi steht!"
  • Besatzung sitzt ab und geht in Rundumsicherung
  • TL/Fzg.K achten darauf, dass eine Gasse zwischen Soldaten und Fahrzeugen bleibt und die Rundumsicherung eingehalten wird. Schützen bleiben an ihrem Platz.
ungeplanter Halt (Victor 1 meldet z.B plötzlichen Konvoistopp)
  • Besatzung bleibt aufgesessen und es wird sich für weitere Kommandos bereitgehalten

Standardverhalten bei Kontakt

Der Feind hat uns gesehen

Die folgenden Verhaltensmuster bieten sich besonders an, wenn der Feind bereits Sichtkontakt auf den Konvoi hat oder diesen beschießt.

Der Durchbruch
  • Nach Beschuss auf den Konvoi wird der Durchbruch mit dem Kommando: "Durchbrechen!" angeordnet.
  • Der Konvoi baut Geschwindigkeit auf, durchbricht feindliche Sperren und hält möglichst das Tempo.
  • Dabei wird der Beschuss erwiedert und die Fahrt aufrecht erhalten bis der Kontakt entweder gebrochen oder bekämpft wurde.
  • Besonders nützlich ist dieses Vorgehen, wenn man ein besonders zum Durchbrechen von Hindernissen geeignetes Fahrzeug an der Spitze des Konvois hat.
Das Uhrsystem
  • Nach Beschuss auf den Konvoi gibt der Konvoikommandant eine Uhrzeit und eine Distanz an.
  • Die Uhrzeit signalisiert die neue Fahrtrichtung des Konvois und ist relativ zur aktuellen Fahrtrichtung.
"3 Uhr 500m!"
  • Erfolgt dies, ändert der Konvoi umgehend seine Fahrtrichtung und baut Geschwindigkeit auf.
  • Das Feuer wird dabei erwiedert und die Prozedur solange wiederholt, bis der Kontakt gebrochen oder bekämpft ist.

Der Feind hat uns nicht gesehen

Die folgenden Verhaltensmuster bieten sich besonders an, wenn der Feind noch keinen Sichtkontakt auf den Konvoi hat. Bedingt sind diese Methoden auch einsetzbar, wenn der Konvoi bereits unter Beschuss steht.


Freeze/Konvoi Stopp
Der Freeze kann von Victor 1 oder dem Konvoikommandanten angeordnet werden.
Dabei hält jedes Fahrzeug umgehend an, niemand der Besatzung oder der Passagiere sitzt ab und es wird sich für weitere Anweisungen bereit gehalten.
Feindbewegungen und andere Vorkommnisse im Sicherungsbereich sind zu melden.
Der schnelle Hinterhalt
Der schnelle Hinterhalt wird aus dem Freeze oder aus der Fahrt heraus eingenommen.
Dabei bilden die Fahrzeuge eine Feuerlinie in Richtung Feind, ausgehend von Victor 1 als mittleres Fahrzeug.
Gerade Fahrzeugnummern ordnen sich dabei rechts ein und ungerade links.
Sind die Fahrzeuge in Position, sitzen die Passagiere ab um weitere Feuerkraft in Richtung Feind aufzubauen.
Nun wird gewartet, dass der Feind vorbeizieht. Bemerkt der Feind den Konvoi oder gibt der Konvoikommandant den Befehl, wird das Feuer eröffnet, ansonsten nicht.
Rückwärts Marsch
Diese Anweisung kann sowohl von Victor 1, als auch vom Konvoikommandanten erfolgen.
Der Konvoi setzt umgehend zurück, bis etwas anderes befohlen wird.
In diesem Falle sollten sich die Fahrzeuge auf das Uhrsystem gefasst machen.

Wir geraten in einen Hinterhalt

In Kombination mit IEDs folgendes beachten: IED_im_Konvoi

Ein Hinterhalt ist das schlimmste Szenario, dass eintreten kann. Befindet sich der Konvoi bereits in einer vorherangelegten "Killzone" des Feindes, ist zwangsläufig mit Verlusten zu rechnen. Daher sollten präventiv versucht werden Hinterhalte zu vermeiden.

Präventivmaßnahmen
  • Alternativroute festlegen
  • Ruhe und Funkdisziplin wahren
  • Sicherungsbereiche wahren
  • Aufmerksamkeit und Konzentration während der Fahrt
Verhalten in der "Killzone"
  • Fahrzeuge im unmittelbaren Bereich des Hinterhaltes, erwiedern Feuer und versuchen schnellstmöglich aus diesem zu entkommen.
  • Fahrzeuge, die noch nicht in die Todeszone eingefahren sind versuchen die Kameraden zuunterstützen und sich dann zu entfernen.
  • Danach gemeinsam neu formieren und durchbrechen.