FM-9-Liner & 5-Liner

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1 Wozu 9-Liner?


Standartisierte Formulare sind für geregelten Funkverkehr in wiederkehrenden Gesprächen unabdingbar. Hierfür werden sogenannte N-Liner genutzt (N beschreibt hierbei die Anzahl der Zeilen des Formulars). Die Bekanntesten sind zum Beispiel der 5-Liner oder der 9-Liner.

Bei uns kommen folgende Formulare zum Einsatz:

   1. Artillery Support 5-Line Brief
   2. Close Air Support 9-Line Brief
   3. Helicopter Landing-Zone Brief (auch 7-Liner)
   4. 8-Line Supply request sheet

Diese werden im Folgenden näher erläutert.


2 Unsere Formulare


2.1 Artillery Support 5-Line Brief


Nachdem die zugeteilte Artillerie-Einheit über Funk angerufen wurde, wird sie mit "Ready for 5-Liner?" auf den Feuerbefehl vorbereitet. Sobald Schreibbereitschaft besteht, antwortet der zuständige Feuerleitoffizier der Batterie mit "Ready for 5-Liner". Hierbei entfällt bei der Frage das einleitende "Frage:", welches normalerweise vorangestellt wird. Alternativ kann dies auch als Befehl "Ready-up for 5-Liner!" erfolgen.

Der Eigentliche Feuerbefehl besteht aus:

1. Gridmark - Koordinate des Einschlags (Sechs- oder vorzugsweise Achtstellig) 2. Radius - Kreisförmiger Bereich um den Einschlagspunkt, in dem die Einschläge zufällig verteilt werden sollen 3. Ammunition - Die zu verwendende Munitionsart. Zur Verfügung stehen idR.: High-Explosive, Illumination, Rauchwand und Laser-Gelenkt 4. Number of rounds - Die Anzahl an Granaten, die verschossen werden soll 5. Trigger - Wann soll der Befehl ausgeführt werden? Möglich sind: So schnell wie möglich, Auf expliziten Befehl oder Zu einem vordefinierten Zeitpunkt (Hierbei wird die Abschusszeit befohlen)


2.2 CAS 9-Line Brief


Der CAS 9-Liner wird eingeleitet durch den Befehl zum Alarmstart, der zwei mal wiederholt wird: "Scramble, scramble, scramble!" (entfällt, wenn sich die Einheit bereits in der Luft befindet).

Daraufhin werden dem Piloten folgende Informationen übermittelt:

1. IP/BP - Ein vorbestimmter sowie dem JTAC/FAC/TACP und Piloten beiderseits gleichermaßen bekannter Punkt in der AO, der als Ausgangspunkt des Angriffes genutzt wird. 2. Heading - Die Flugrichtung ausgehend vom IP oder BP (Angabe in Grad) 3. Distance to Target - Entfernung zum Angriffsziel ausgehend vom IP/BP (Angabe in Kilometern) 4. Type of Attack - Mit welcher Waffe soll der Pilot angreifen? Möglich sind: Bordkanone, Luft-Boden-Raketen oder Bomben 5. Target Elevation - Höhe des Angriffsziels (Angabe in Metern über Normal-Null) 6. Target Description - Kurzbeschreibung des Angriffsziels in Worten 7. Target Location - Position des Angriffsziels (Dreistellige Koordinate) 8. Type Mark - Wie wird das Angriffsziel markiert? Möglich sind: Laser, farbiger Rauch aus dem 40mm Granatwerfer oder das sog. "Talk on"-Verfahren (siehe unten) 9. Location of Friendly Groundforces - Entfernung und Himmelsrichtung der nächstgelegenen eigenen bodengebundenen Einheit, hierbei ist zusätzlich anzugeben, ob diese "No Factor" ist, oder "Danger Close", sich also im Gefahrenbereich der verwendeten Bordwaffe befindet. Sollte die Einheit im Gefahrenbereich sein und diesen nicht rechtzeitig verlassen können, so muss, als Bestätigung über die Kenntnisnahme des damit verbundenen Risikos, weiterhin der Commanding Officer der Bodentruppen seine Initialien angeben.


Das Talk-On-Verfahren:

Beim sog. Talk-On beschreibt der JTAC, FAC oder TACP dem Piloten während des Anfluges ganz genau, welche Landmarken und markanten Punkte der Pilot im Auge behalten muss, um das Angriffsziel möglichst eindeutig identifizieren zu können. Sobald der Pilot das Ziel erkannt hat, meldet er dem Air Controller "Tally", und wartet auf den Feuerbefehl.

(Abk.: JTAC - Joint terminal attack controller, FAC - Forward air controller, TACP - Tactical air control party)


2.3 Helicopter Landing Zone Brief (7-Liner)


Der 7-Liner orientiert sich in Teilen an einem MEDEVAC 9-Liner.

Er beinhaltet:

1. Gridmark - Koordinate der LZ (achtstellig) 2. Marked by - Wie wird die LZ für den Piloten kenntlich gemacht? Möglich sind: Airpanel, Knicklichter, Infrarot-Blitzlicht, farbiger Rauch oder Talk-On-Verfahren (siehe CAS 9-Liner) 3. Wind from _ toward _ - Angabe der aktuellen Windrichtung 4. LZ Size _ by _ Meters - Wie groß ist die LZ? (Angabe in Metern) 5. Hazards - Gibt es besondere Gefahren für das Luftfahrzeug? (Bspw.: Heuballen, Transportkisten, Bäume oder Hochspannungsmasten im näheren Umfeld) 6. Enemy situation - Wie ist die Feindlage an der LZ? Möglich sind: bestätigter Feindkontakt, kein Feindkontakt, mögliche Feindpräsenz oder bewaffnete Begleitung benötigt 7. Friendly situation - Wie ist die eigene Lage an der LZ? (Bspw.: Wie viel Infanterie muss mitgeführt werden, gibt es evtl. leicht Verwundete?)

Den Abschluss bildet die Meldung "Standing by to mark LZ". Erst wenn der Pilot die Markierung anfordert, wird diese vom Bodenelement ausgebracht. -> Niemals selbstständig!


2.4 8-Line Supply request sheet


Der 8-Liner erweitert im wesentlichen den 7-Liner, um diesen auf die Versorgung einer Einheit anzupassen. Es ist dabei zu beachten, dass ggf. die markierten Zeilen (*) entfallen können, sofern die Versorgung bodengebunden stattfindet.

1. Location - achtstellige Koordinate des Versorgungspunktes 2. Frequency and Callsign - Funkfrequenz und -rufzeichen der zu versorgenden Einheit 3. Priority of Request - Wie dringend muss die Anfrage bearbeitet werden? Die Prioritäten gleichen im Wesentlichen den NATO-Vorrangstufen für Funkgespräche (FLASH, IMMEDIATE, PRIORITY und ROUTINE). Die Bearbeitungszeit beinhaltet nicht den erforderlichen Transportweg. 4. Security at Replenishment Point/LZ - Wie ist die Feindlage an der Versorgungsstelle? Möglich sind: bestätigter Feindkontakt, kein Feindkontakt, mögliche Feindpräsenz oder bewaffnete Begleitung benötigt

  • 5. Marking of LZ - Wie wird die LZ markiert? Möglich sind: Airpanel, Handfackel, farbiger Rauch, Keine oder Andere (muss näher erläutert werden)
  • 6. LZ Size _ by _ Meters - Wie groß ist die LZ? (Angabe in Metern)

7. Requested Supplies - Welche Versorgungsgüter werden benötigt? Und in welcher Menge? 8. Additional Information - Gibt es weitere, für den Piloten/Fahrzeugführer wichtige Informationen?

Sofern Luftversorgung stattfindet, wird auch der 8-Liner mit der Aussage "Standing by to mark LZ" beendet. Erst wenn der Pilot die Markierung anfordert, wird diese vom Bodenelement ausgebracht, niemals selbstständig! Bei bodengebundener Versorgung entfällt dies.


3 Vordrucke

Beigefügt ist eine PDF-Datei, die alle von uns aktuell genutzten Formulare beinhaltet.